Ich lebe seit 58 Tagen ein anderes Leben, zumindest ein gesünderes. Und das stößt meinem sozialen Umfeld unangenehm auf. Man schaut auf die andere Straßenseite oder grüßt mich nur verhalten. Die Zeiten ausschweifender Proseccogelage und stundenlange Plaudereien vor diversen Lokalen mit einer Zigarette in der Hand sind vorbei.

Erst neulich beim Einkaufen machte eine Bekannte ihrem Unmut Luft, ich gehöre nun ebenfalls zu den Menschen, die allgemein als Spaßbremsen bezeichnet würden. Kein Nikotin, kein Alkohol und viel Bewegung, seien „die“ Ingredienzien, die jeden anständigen Österreicher ins Grab brächten.

So gehe ich seit einiger Zeit nur mehr inkognito aus dem Haus, mit Sonnenbrille und ungeschminkt, damit ich nicht zu erkennen bin. Ich will ja niemanden provozieren.


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